Nur wer sich in dem angestrebten Beruf weiterbildet, hat eine Chance, dort quer einzusteigen. Auch wer seinen Traumberuf bereits ausübt, sollte die Vorteile von Fortbildungen nicht außer Acht lassen – denn die Anforderungen an Arbeitnehmer werden immer umfangreicher. So gehören zum Beispiel Fremdsprachenkenntnisse heute selbst in einigen handwerklichen Berufen zum Alltag. Für Weiterbildungen, Ausbildungen und auch für Quereinsteiger stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Auswahl.
Abendschulen
In der Abendschule ist es möglich Schulabschlüsse nachzuholen, aber auch allgemeinere Weiterbildungen zu absolvieren. Mit einem höheren Schulabschluss eröffnen sich beruflich ganz neue Orientierungsmöglichkeiten. Neben den klassischen Formen bestehend aus Abendhauptschule, Abendrealschule oder Abendgymnasium können Lernwillige ein ganzes Studium oder eine Ausbildung abschließen. Die Ausbildungsoptionen sind dementsprechend vielfältig – auch für Quereinsteiger. So können auch Zertifikate und Abschlüsse erworben werden, die indirekt zur schulischen Laufbahn gehören. Lehrgänge zum Industriemeister, staatlich geprüften Betriebswirt oder andere Qualifizierungen in technischen Berufen gehören dabei zum Angebot. Diese Form der Weiterbildung findet sich in der Regel an speziellen Abendschulen, die die berufliche Weiterentwicklung unabhängig von Fachhochschulen und Universitäten ermöglichen.
Wie der Name vermuten lässt, findet der Unterricht an Abendschulen abends statt. Jedoch gibt es auch Ausnahmen, denn einige Abendschulen fangen bereits gegen Nachmittag mit dem Unterricht an. Für Arbeitnehmer, die im Schichtdienst arbeiten oder Erwerbslose, deren Freizeit sich nicht auf den Abend beschränkt, werden immer häufiger auch tagsüber Kurse angeboten. So kann eine Fort- oder Weiterbildung angepasst an die zeitlichen Bedürfnisse aller Abendschüler absolviert werden. Denn der größte Vorteil ist, dass der berufliche Alltag der Abendschüler wie gewohnt weiter laufen kann. Sich weiterbildende Quereinsteiger profitieren davon, denn sie brauchen ihren erlernten Beruf nicht sofort aufzugeben. Der Quereinstieg ist auf diese Weise mit weniger Risiken verbunden. Informationen über die Möglichkeiten einer entsprechenden Weiterbildung erhalten Interessierte entweder durch die Schulen selbst oder aber bei der Agentur für Arbeit.
IHK
Auch die IHK bietet im Bereich Weiterbildung und berufliche Neuorientierung eine Vielzahl an Optionen an. Es ist ratsam, sich im Vorfeld die eigenen Möglichkeiten und Ziele bewusst zu machen, denn die Maßnahmen sind kostenintensiv. Quereinsteiger sollten dieses Geld jedoch auf jeden Fall investieren. Je mehr weiterbildende Maßnahmen sie für Ihren neuen Beruf nachweisen können, desto besser gelingt der Quereinstieg, schließlich ist die Finanzierung einer IHK-Weiterbildung auch mit dem Bildungsgutschein vom Arbeitsamt möglich. Mehr über Förderungsmöglichkeiten erfahren Sie in der entsprechenden Rubrik.
Des weiteren vorteilhaft ist, dass viele Arbeitgeber Interessierte inzwischen auch für die entsprechenden Unterrichtszeiten freistellen oder ihnen die Wochenarbeitszeit reduzieren. Einige Arbeitgeber übernehmen sogar die kompletten Kosten für die Weiterbildung – in der Regel gegen eine Verpflichtung, wie etwa die Bindung an das Unternehmen für die nächsten Jahre. Hier sollten Sie als Quereinsteiger mit dem neuen Unternehmen reden. Da es für beide Seiten sinnvoll ist, wenn Sie eine Weiterbildung absolvieren und sich ausbilden, ist es gut möglich, dass Ihnen die Maßnahme bezahlt wird. Die Bindung an einen Arbeitgeber kann im Zuge eines Quereinstiegs sehr positiv sein.
Weitere Möglichkeiten
Abendschulen und die IHK sind nicht die einzigen Wege um sich beruflich weiterzubilden und neu zuorientieren. Für Berufstätige, die den Quereinstieg planen, bieten sich vor allem auch Fernuniversitäten oder andere Fernlernangebote an, die in Zeiten des Internets sehr gefragt sind. Entscheiden Sie sich dementsprechend für Ihren Quereinstieg weiterzubilden, dann vergleichen Sie die Angebote und gegebenenfalls auch die Reputation der Programme. Ein großer Vorteil besteht darin, dass Sie sich das Lernpensum selbst einteilen und oftmals keine Einbußen bei der Arbeitszeit in ihrem erlernten Beruf in Kauf nehmen müssen und sich trotzdem als Quereinsteiger weiterqualifizieren.
Wer sich gegen Weiterbildungsmaßnahmen entscheidet, kann sich jederzeit autodidaktisch ausbilden. Quereinsteiger sind gut beraten, sich neben etwaigen Fortbildungen auch eigenständig Wissen anzueignen. Problematisch wird die autodidaktische Weiterbildung möglicherweise bei Bewerbungen, da Sie keine Zertifikate oder Zeugnisse vorlegen können. Dennoch lassen Sie sich nicht davon abhalten sich als Quereinsteiger in jeder Weise, zu jeder Zeit, weiterzubilden
Infografik Weiterbildungsmaßnahmen
Die Grafik zeigt an wie viele Weiterbildungsmaßnahmen die Deutschen 2007 und 2011 durchschnittlich belegt haben. Betriebliche Weiterbildungen werden noch immer am meisten durchgeführt. Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung
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weitere Weiterbildung für den Quereinstieg: