Studienabbruch und Quereinstieg
Studienabbrüche sind derzeit alles andere als selten: 21 Prozent der Studenten beendeten 2010 ihre Hochschulkarriere ohne einen Abschluss, wie eine Analyse des Hochschul-Informations-Systems (HIS) belegt. Der Studienabbruch ist ein gravierender Schritt, der nicht selten Zukunftsängste mit sich zieht. Doch es geht auch anders: Wer sich etwa für einen Studienabbruch entscheidet, kann als Quereinsteiger in eine „andere“ Branche einzusteigen. Oft beginnen Abiturienten ein Hochschulstudium nur, um festzustellen, dass sie lieber praktisch arbeiten. Das begonnene und später abgebrochene Studium kann in dieser Hinsicht von Nutzen sein, wenn plant ist, in einen Beruf aus dem Studienumfeld quer einzusteigen.
Eine Alternative zum Studienabbruch ist der Studiengangswechsel, bei dem Sie sich als Quereinsteiger bewerben. Während des Studiums besteht die Möglichkeit, durch den Besuch von fachfremden Lehrveranstaltungen Kenntnisse in anderen Studiengängen zu erlangen. Mit diesen Leistungen ist es möglich, sich als Quereinsteiger für ein höheres Fachsemester zu bewerben.
Wenn der Quereinstieg misslungen ist
Haben Sie sich für einen neuen Beruf entschieden, den Quereinstieg erfolgreich gemeistert und dann dennoch festgestellt, dass es doch nicht das ist, was Sie erwartet haben, sind Gedanken an persönliches Versagen ebenfalls groß. Hier ist zu untersuchen, weswegen Sie sich für einen Quereinstieg entschieden haben und woran er gescheitert ist. Oftmals sind die Anforderungen einfach zu hoch und Sie schaffen es nicht, die nötigen Kenntnisse nachzuholen. Auch ist es möglich, dass Sie in den Quereinstieg oder die Umschulung hineingedrängt wurden und unglücklich sind. Selbst diese Erfahrungen helfen Ihnen weiter. Unabhängig davon, ob sie aus ihrem Beruf aussteigen und den Quereinstieg wagen oder ob Sie den Quereinstieg unterschätzt haben und sich erneut neu orientieren müssen, ist Erlerntes selten umsonst.
Abbrecher eines Hochschulstudenten finden spezielle Hilfe bei dem Hochschulteam des Arbeitsamtes. Oftmals werden hier Weiterbildungen angeboten, die sich gezielt an Studienabbrecher richten, die planen, in einen Beruf quer einzusteigen. Tendenziell ist die Arbeitslosigkeit bei Abbrechern nicht höher als bei Absolventen. Studienabbruch und gescheiterte Quereinstiege sind kein Grund zum Verzweifeln, denn sie haben Erfahrungen gesammelt, die Sie an andere Stelle nutzen können.
Infografik Studienabbruchquote
Das folgende Diagramm zeigt die Verteilung der Studienabbrüche nach Abschluss (Bachelor) und Studienfächern. Besonders häufig wird das Studium in Ingenieurwissenschaften abgebrochen. Quelle: Hochschulinformationssystem GmbH (HIS)
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