Recht und Vergütung
Praktikanten sind dem Gesetz nach keine Arbeitnehmer, wie das Bundesarbeitsgericht bereits im Jahr 1965 festgestellt hat. Dementsprechend sind Praktika tariflich nicht geregelt, es besteht daher keinerlei Verpflichtung für Unternehmen, Sie für ein Praktikum zu vergüten – eine Entlohnung erfolgt stets auf freiwilliger Basis. Daher wird die Entlohnung häufig nicht als Bezahlung, sondern als Aufwandsentschädigung bezeichnet, weil Praktikanten keine Leistungsverpflichtung haben.
Für Praktika im öffentlichen Dienst oder bei Vereinen oder Initiativen im sozialen Bereich erhalten Sie keine Bezahlung. Die Finanzierung sollte daher bereits im Vorfeld geplant sein. Zeit zum Geldverdienen nebenher gibt es kaum: Meist sind Praktika, egal in welcher Branche, in Vollzeit zu absolvieren. Planen Sie neben Ihrer erlernten Tätigkeit ein Praktikum, sollten Sie sicherstellen, dass dieses auch in Teilzeit möglich ist. Vor allem bei unbezahlten Praktika bietet sich diese Variante für Quereinsteiger an.
Nutzen und Möglichkeiten
Die Vorteile eines Praktikums liegen auf der Hand. Sie sammeln Erfahrungen in einem Beruf, in dem Sie keinerlei oder nur geringfügige Kenntnisse besitzen. Sie lernen die Arbeit kennen und können abschätzen, ob der Tätigkeitsbereich wirklich einer ist, welchen Sie weiterverfolgen wollen. Oftmals sind Praktikanten unterstützend tätig: Das bedeutet, dass sie selbst meist keine direkte Verantwortung übernehmen müssen, sondern durch einen Mentor in die Materie eingewiesen werden. Das bietet sich gerade für Quereinsteiger an.
Praktika für Quereinsteiger finden
Es gibt unterschiedliche Möglichkeit, ein Praktikum zu finden und zu absolvieren. Angebote finden Sie auf Online-Jobportalen, in Zeitungen oder aber direkt auf der Homepage des Unternehmens. In der entsprechenden Anzeige finden Sie auch wichtige Informationen zu der Entlohnung, Ihren zukünftigen Aufgaben sowie um welche Form von Praktikum es sich handelt und was erwartet wird. So müssen Sie hier darauf achten, welcher Schulabschluss verlangt wird und ob bereits Erfahrungen in der Branche erforderlich sind. Die Frage etwa, ob das Unternehmen Sie nach dem Praktikum übernimmt, können Sie in einem Telefongespräch vorab klären.
Daher ist es auch wichtig, dass Sie sich vorher Gedanken machen, was Sie als Quereinsteiger von dem Praktikum erwarten. Fragen Sie sich, ob Sie die Branche oder den Beruf nur kennenlernen wollen, oder Sie sich bereits so sicher sind, dass Sie auf eine Einstellung, also den direkten Quereinstieg, hoffen. Dafür können Sie auch gezielt nach Praktika suchen. Schreiben Sie Initiativbewerbungen um einen Einblick in Ihren Wunschbetrieb zu erhalten.
Entscheiden Sie sich für ein Praktikum, sprechen Sie vorher mit den Unternehmen bei denen Sie sich bewerben um Fragen nach Tätigkeit, Entlohnung und Nutzen zu stellen. Erwähnen Sie gegebenenfalls auch, dass Sie einen Quereinstieg in die Branche planen. Auch an die Agentur für Arbeit können Sie sich wenden, vor allem bei Fragen finanzieller Natur.
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