Quer einstieg - Der Ratgeber für's Quereinsteigen

Als Quereinsteiger in die Tourismusbranche

Tourismus: eine Wachstumsbranche

Der Tourismus boomt. Grund dafür ist neben logistischen Errungenschaften des vergangenen Jahrhunderts, dass viele Menschen nach Abwechslung und Erholung streben. Urlaub von Job und Alltag – was in der 1960er Jahren noch die Ausnahme war, ist in westlichen Industrieländern längst Standard. Bei steigender Nachfrage sind die Jobaussichten in der Branche gut – auch für Quereinsteiger.

Palmen und Wasser

Als Quereinsteiger in die Tourismusbranche. Foto: Andreas Hermsdorf/pixelio.de

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Die expandierende Tourismusbranche sucht Mitarbeiter mit vielseitigen Kenntnissen – hier können insbesondere Quereinsteiger punkten. Viele dieser Kenntnisse sind aber nicht Gegenstand geregelter Ausbildungsgänge: Einerseits wird für die Jobs eine hohe Qualifikation gefordert, andererseits gibt es nicht genügend Möglichkeiten, diese Qualifikationen auch gezielt zu erwerben.

Die Branche bietet sich für den Quereinstieg also ideal an. Sie bringen für die einzelnen Berufe spezielles Wissen und Einsatzbereitschaft mit. Das, was ihnen für den Job noch fehlt, kann leicht erlernt werden. Dies geht am Besten in einem „Training on the Job“, denn das kostet beide Seiten die geringste Mühe, verringert den Zeitaufwand und spart Geld.

Voraussetzung: Fremdsprachen und Kontaktfreudigkeit

Sprachkenntnisse sind für den Quereinstieg in den Tourismus von entscheidender Bedeutung. Englisch ist heute bei vielen Jobs schon fast selbstverständlich. Kommt noch eine weitere, vielleicht sehr spezielle Fremdsprache hinzu, ist der Reiseleiter schon fast perfekt. Was Sie vorher gemacht haben, ist dabei oft zweitrangig.

Eine weitere wichtige Voraussetzung um es als Quereinsteiger in die Tourismusbranche zu schaffen, ist die sozial Kompetenze. Wie in allen Servicebranchen steht der Kunde an oberster Stelle. Nörgelnde Touristen können dabei genauso zum Arbeitsalltag gehören wie Schwierigkeiten mit Behörden im Zielland. Wichtig ist es in jeder Situation ruhig zu bleiben und zu versuchen eine Lösung für die Probleme zu finden. Gut mit Menschen und Konfliktsituationen umgehen zu können, ist eine sogenannte Schlüsselqualifikation für alle Berufe im Bereich Tourismus, die nicht erlernt werden kann – desto wichtiger ist es für den Quereinsteiger damit zu punkten.

Unerlässlich in der Tourismusbranche ist auch Organisationstalent. Nicht immer geht alles den gewohnten Gang. Dann müssen Sie als Quereinsteiger improvisieren, und zwar möglichst so, dass die Urlauber begeistert sind. Wenn das gelingt, gibt es meistens sogar auch noch Trinkgeld.

Vorteil für den Quereinsteiger: Das Hobby wird zum Beruf

Wer schon immer gerne in ferne Länder reisen wollte und es sich nur gelegentlich leisten konnte, kann es als Reiseleiter versuchen. Dennoch bedenken Sie, dass Sie zum Arbeiten in die Ferne fliegen. Des Weiteren ist Fernweh kaum ein ausreichender Grund, um als Quereinsteiger in den Tourismus einzusteigen. Als Reiseleiter sind Sie oft unterwegs, bereisen unterschiedliche Zeitzonen und sind auch nicht vor Überstunden und Wochenendarbeit geschützt. Wählen Sie diesen Beruf nur, wenn es wirklich Ihr Traum ist. Natürlich gibt es auch zahlreiche schöne Seiten an dem Beruf des Reiseleiters. Und langweilig wird es bestimmt auch nicht.

Eine dieser anderen Aufgaben kann beispielsweise die des Animateurs sein. Wer Spaß daran hat, andere Leute zu unterhalten, hat für diesen Beruf die besten Voraussetzungen. Im Vorteil ist auch, wer sich für Sportarten, Musik und andere Entertainmentkategorien interessiert oder selber gerne tanzt und singt. Besitzen Sie zusätzlich noch Organisationstalent und die erforderlichen Sprachkenntnisse, ist dieser Job ebenfalls eine Option für Quereinsteiger.

Quereinsteiger haben auch als Survivaltrainer oder Outdoorguide gute Chancen einen Job zu bekommen. Unbedingt erforderlich sind hier körperliche Fitness, Abenteuerlust, Mut und Naturverbundenheit. Da dies ein Nischenbereich in der Tourismusbranche ist, haben Sie gerade als Quereinsteiger sehr gute Chancen, denn spezielle Ausbildungen gibt es kaum.

Möglich ist der Quereinstieg auch in Clubs und bei Betreibern von Ferienanlagen, die Bedarf an verschiedenen Mitarbeitern haben. So können Sie dort etwa als Kellner oder als Rezeptionist arbeiten.

Der Arbeitgeber will überzeugt sein

Zeugnisse sind für die meisten Jobs zwar nicht dringend erforderlich, doch Sie müssen dem Arbeitgeber beweisen, dass Sie als Quereinsteiger gewisse Kenntnisse und Qualifikationen mitbringen. Hinweise auf private Urlaube, auf Reisen, die Sie organisiert haben, das Diplom einer Sprachschule, der gerade aufgefrischte Erste-Hilfe-Kurs oder ähnliche Nachweise sind einige der Möglichkeiten, um Ihre Qualifikation für den Quereinstieg nachzuweisen. Um in den Beruf einzusteigen, kann es auch hilfreich sein, einem Reisebegleiter zu assentieren oder dem Arbeitgeber beim Gehalt für den ersten Monat entgegen zu kommen. Natürlich müssen die gestellten Anforderungen auf die Dauer erfüllt werden, aber für den Arbeitgeber ist oft ein sehr motivierter Mitarbeiter wertvoller als einer, der zwar alle Kenntnisse zu besitzen scheint, aber bei den Menschen nicht ankommt. Grundsätzlich gilt: Als Quereinsteiger im Tourismus punkten Sie wie in den meisten Berufen mit Soft Skills und einem überzeugenden Auftreten
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Nebenberuflich beginnen?

Starten sie nebenberuflich, vielleicht mit Zeitarbeit, in den Tourismus, schnuppern Sie in die Branche rein, sammeln Erfahrungen, die bei einem vollen Einstieg später von Vorteil sind. Dabei muss es nicht immer in die Ferne gehen, denn auch in unmittelbarer Nähe gibt es Jobs. Vielleicht fangen Sie ehrenamtlich an, Führungen durch die Stadt oder durch bestimmte Gebäude zu begleiten. Sie können sich auch der der Stadtverwaltung auf Abruf bereitstellen, um gegen eine kleine Aufwandsentschädigung Touristen zu führen. Fragen Sie bei einem örtlichen Busunternehmer ob Sie für eine Stadt oder eine Region die Reiseleitung übernehmen können. Viele Wege führen ans Ziel, wenn Sie als Quereinsteiger in den Tourismus einsteigen wollen.

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