Quer einstieg - Der Ratgeber für's Quereinsteigen

Studie: Erziehermangel in Deutschlands Kitas

In Deutschlands Kindertagesstätten herrscht nach Ansicht der Bertelsmann-Stiftung akuter Erziehermangel. Um überall eine optimale Betreuung zu gewährleisten seien 120.000 zusätzliche Erzieherstellen notwendig – für Quereinsteiger in den Erzieherberuf könnten sich so neue Perspektiven eröffnen. Die Studie geht in Kinderkrippen von einem optimalen Betreuungsverhältnis von einem Erzieher für drei Kleinkinder unter drei Jahren aus.

In Deutschland fehlen Erzieher

In Deutschland fehlen Erzieher. Foto: Verena Berk / pixelio.de

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Die Realität sieht in vielen Bundesländern anders aus: Häufig kümmert sich ein Pädagoge um bis zu sechs Kinder. Augenfällig ist hier ein deutlicher Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland. Während Erzieher in Westdeutschland durchschnittlich 3,8 Kinder betreuen, sind es in Ostdeutschland im Schnitt 6,3 Kinder. Spitzenreiter ist laut Studie Bremen mit einem Betreuungsverhältnis von 1 zu 3,2, am Ende des Rankings befindet sich Sachsen-Anhalt mit einem Wert von 1 zu 6,7.

Bremen auch bei Kitas Spitzenreiter

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt die Studie auch bei der Betreuung der über dreijährigen Kinder. Sind es in Ostdeutschland im Schnitt 12,7 Kinder, die von einem Pädagogen betreut werden, sind es in Westdeutschland 9,1 Kinder. Nach Ansicht der Studie sollten von einem Erzieher maximal 8 Kinder betreut werden. Diesen Wert erreichen lediglich Bremen und Baden-Württemberg.

Erschwerend kommt hinzu, dass Erzieherinnen und Erzieher nur drei Viertel der Arbeitszeit auf die Betreuung der Kinder verwenden können. 25 Prozent der Arbeitszeit werden für Teamgespräche, Urlaub oder Fortbildung benötigt. Dies verschlechtere das Betreuungsverhältnis Erzieher/Kind weiter, so die Studie.

Um diese Defizite auszugleichen müssten Bund und Länder 120.000 zusätzliche Erzieher einstellen – verbunden mit Mehrkosten von 5 Milliarden Euro jährlich.

Rechtsanspruch auf Betreuungsplatz

Eltern haben seit knapp einem Jahr einen gesetzlich verbrieften Rechtsanspruch auf staatlich geförderte Betreuungsangebote. Derzeit hinkt das Angebot dem Bedarf noch deutlich hinterher. Mit 662.000 Betreuungsplätzen lagen die Betreuungsmöglichkeiten zum 1. März 2013 deutlich unter dem Ziel von 750.00 Plätzen zum Inkrafttreten des Gesetzes.

Angesichts des Erzieherermangels könnten sich bei einem Ausbau des Betreuungsangebotes neue Perspektiven für Quereinsteiger ergeben.  Bereits jetzt werden Lehrer und Erzieher in vielen Bundesländern gesucht, einige haben bereits Förder- und Ausbildungsmöglichkeiten für den Quereinstieg geschaffen.

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